Nach der Operation

Verhalten nach der Operation

In der ersten Zeit nach der Operation ist das richtige Verhalten für eine gute Wundheilung und die Minderung der unvermeidbaren Folgeerscheinungen wichtig.

Für die Dauer der Anästhesie wird das Führen von Fahrzeugen und die Bedienung von Maschinen nicht empfohlen.

Ein auf die Wunde gelegter Tupfer verbleibt zur Drucktamponade dort 1 Stunde und soll dann von Ihnen selbst entfernt werden. Ein meist nur im Unterkiefer in die Wunde eingelegter Abfluss- (Drainage-)streifen wird von uns am nächsten Tag in der Kontrollsitzung entfernt.

In den ersten paar Tagen, oder solange noch eine Schwellung evtl. mit Hitze vorhanden ist, sollte die Wunde gekühlt werden. Dies bewirkt eine geringere Schwellung. Hierzu können nasse Waschlappen mit Coolpacks oder mit Eis gefüllt verwendet werden. Auch das Lutschen von Eiswürfeln verringert die Temperatur im Mundraum, und die Wunde wird zusätzlich auch von innen gekühlt.

 Zu heftiges und zu häufiges Spülen nach der OP behindert den natürlichen Wundheilungsprozess.

Bei besonders komplizierten Eingriffen oder bei einer vorangegangenen Infektion kann von dem behandelnden Arzt ein Antibiotikum verschrieben werden.

Einige Zahnärzte und Apotheker empfehlen zum schnelleren Abschwellen der Wundregion zusätzlich die Anwendung von Arnika-Präparaten.

Da die Kaubewegung am Anfang schmerzvoll sein kann und die Schwellung beim Essen behindern kann, empfiehlt es sich, zunächst nur Suppen und breiförmige Speisen zu konsumieren.

Um einer Infektion durch Speisereste in der offenen Wunde vorzubeugen, sollte die Zahnpflege möglichst wie gewohnt fortgeführt werden. Die Zähne im Wundbereich sollten, so früh es geht, sanft geputzt werden. Bei Bedarf kann eine extra weiche Bürste oder ein Wattestäbchen für die betroffenen Regionen verwendet werden. Wenn in den ersten Tagen wegen zu großer Schmerzen gänzlich auf das Zähneputzen verzichtet wird, kann alternativ eine Chlorhexidinhaltige Mundspülung verwendet werden. Mundspülungen mit mindestens 0,1 % Chlorhexidingehalt wirken antiseptisch und vermindern die Keimzahl in der Mundhöhle. Daher können diese Mundspülungen kurzzeitig das Zähneputzen ersetzen und auch die Behandlung von lokalen Entzündungen in der Mundhöhle unterstützen.

In den ersten zwei Tagen nach der Extraktion sollte gänzlich auf Koffein (Kaffee, Schwarztee, Energydrinks) verzichtet werden, da durch die Steigerung des Blutdrucks Nachblutungen verursacht werden können.

Auf Alkohol sollte wegen seiner gerinnungshemmenden Wirkung ebenfalls verzichtet werden.

Tabakrauch erhöht die Gefahr von Wundheilungsstörungen.

Der Verzehr von Vollkornprodukten und Speisen, die krümelige Bestandteile haben, kann kurz nach der Behandlung problematisch sein, da die Krümel in die Wunde geraten können und eine potentielle Entzündungsgefahr darstellen.

Zurückhaltung bei sportlichen Aktivitäten ist dringend geboten, da der akut steigende Blutdruck Nachblutungen hervorrufen kann. Außerdem behindert starke Anstrengung den Körper bei der Regeneration und verzögert die Wundheilung.

Auf übermäßige Wärmebelastung, wie Sonnenbäder, Solarium und Saunaaufenthalte sollte für mindestens 10 Tage nach der OP verzichtet werden.

Bei Eingriffen im Oberkiefer sollte der Patient heftiges Schnäuzen und Niesen in den ersten Tagen nach der Operation soweit möglich vermeiden, da es durch den Druck, der dabei auf die Kieferhöhle ausgeübt wird, zu Blutungen kommen kann. Dies gilt insbesondere dann, wenn es bei dem Eingriff zu einer Eröffnung der Kieferhöhle (Mund-Antrum-Verbindung (MAV)) gekommen ist und diese gedeckt/genäht wurde. Hier könnte durch den hohen Druck die Naht wieder aufplatzen und die MAV erneut entstehen. Sie müsste dann zu einem späteren Zeitpunkt und nach aufwendigem Spülen der Kieferhöhle wieder gedeckt werden. Dies würde einen weiteren chirurgischen Eingriff bedeuten.

Die Wunde schließt sich normalerweise im Laufe der ersten Wochen nach der Behandlung. (Primäre Wundheilung)

In der Regel werden, wenn die Wunde mit Nähten versehen wurde, diese nach einer Woche entfernt.